Inwiefern treiben digitale Anleihen die Zukunft der Finanzwelt an?

Jan Perren, 5.8.2021

Anfangs Mai 2021 hat der deutsche Bundestag ein Gesetz verabschiedet, welches es Unternehmen erlaubt, digitale Anleihen, welche auf Token basieren, zu emittieren. Oder auf Deutsch: Unternehmen dürfen nun anstatt einer Papierurkunde ihr Wertpapier elektronisch in einem Register hinterlegen. Dieses Register kann zentral von einer Depotbank geleitet, aber auch dezentral auf einer Blockchain abgebildet werden. Dies wäre dann ein Krypto-Wertpapier.

Nun können Unternehmen den Kapitalmarkt effizienter und schneller betreten. Ebenfalls entfallen redundante Kosten und Zeitaufwände – zudem ist das Ganze sicherer. Digitale Anleihen sprühen scheinbar nur so von Vorteilen und Möglichkeiten. Doch wo ist die Schattenseite, und wie weit geht das Ganze bereits?[1]

CBDC

CBDC (Central Bank Digital Currency) oder auch Digitales Zentralbankgeld beschreibt digitalisiertes Geld. Es besitzt die genau gleichen Eigenschaften wie das alltägliche Fiatgeld (hat nichts mit dem Auto zu tun), ist jedoch vollständig digitalisiert. Vom Wert der Banknote in deinem Portemonnaie unterscheidet es sich also nicht. Es wird ebenfalls von der Zentralbank emittiert und besitzt die genau selben Tauscheigenschaften wie Fiatgeld. Wer nun aber an die Volatilität von Bitcoin, Ether, Cardano etc. denkt, macht sich möglicherweise Sorgen um seine zukünftigen Ersparnisse. Diese sind jedoch unbegründet. Ziel von Kryptowährungen wie Bitcoin und co. ist es, digitale Währungen für jeden frei zugänglich zu machen. Jedoch geschieht dies, im Gegensatz zu CBDC, ohne Intermediäre oder Autoritäten. Die Integrität von CBDC wird diejenige von Kryptowährungen klar übertrumpfen.

Es ist das Ziel vieler Staaten, die Digitalisierung von Geld voranzubringen. Dieses rein digitale Zahlungsmittel wird dabei nicht unsere Banknoten und Münzen ersetzen, sondern als zusätzlicher Standard eingeführt werden. Manche Länder geben hier auch bereits Vollgas: Einzelne Regierungsbeamte aus der Republik China bekommen Teile ihres Gehaltes in CBDC ausbezahlt. In Europa ist Schweden an der vordersten Front: An der E-krona wird bereits seit 2016 gewerkelt. [2]

Wann CBDC in der EU und der Schweiz etabliert wird, ist noch unklar. In der Schweiz tüftelt man derzeit an einer Möglichkeit, CBCD nur den institutionellen Teilnehmern des Finanzmarktes zur Verfügung zu stellen (bspw. Banken). Dies ist jedoch alles noch ein langer aber wohl unvermeidbarer Weg.[3]

Fazit

Fakt ist, erstaunlich viele Startups befassen sich mit der Welt der digitalen Anleihen. Dies haben auch grössere Unternehmen realisiert und lancieren ihre eigenen FinTechs, welche die Mutterunternehmen bei der Digitalisierung unterstützen sollen. CROWDLITOKEN gilt ebenfalls als digitale Anleihe, und hat damit das Immobiliengeschäft revolutioniert. Was CROWDLITOKEN ermöglicht, war bis vor ein paar Jahren (!) noch unvorstellbar. Wir sind gespannt, was die Zukunft bereithält!


[1] https://www.dertreasurer.de/news/finanzierung-corporate-finance/die-digitale-anleihe-kann-kommen-2018611/

[2] https://www.computerwoche.de/a/was-sie-ueber-cdbc-wissen-muessen,3549753

[3] https://www.nzz.ch/finanzen/digitales-zentralbankgeld-braucht-die-schweiz-eine-neue-waehrung-ld.1632272

You are currently viewing Inwiefern treiben digitale Anleihen die Zukunft der Finanzwelt an?

Schreibe einen Kommentar